André Reuter mit Doppelsieg auf dem Nürburgring, Führung in Meisterschaft weiter ausgebaut
Erfolgreiches Wochenende für Team Reuter Motorsport beim 52. Belmot Oldtimer Grand Prix. Spannung, Strategie und fahrerisches Können – Reuter trotzt Eifelwetter und sichert Doppelsieg
Beim 52. Belmot Oldtimer Grand Prix auf dem Nürburgring zeigte sich einmal mehr, warum die Eifel zu den anspruchsvollsten Rennstrecken Europas gehört – und warum sich echte Racer dort besonders wohlfühlen. Mitten in diesem Motorsportklassiker: Team Reuter Motorsport, das mit einem hervorragend vorbereiteten BMW E30 318is Evo an den Start ging – ein Fahrzeug, das im väterlichen Familienbetrieb Reuter Motorsport mit viel Erfahrung und Leidenschaft auf den Punkt vorbereitet wurde.
Schon im Vorfeld war klar: Das Wochenende würde kein leichtes werden. Die Wetterprognosen kündigten die ganze Palette an – Sonne, Regen, Wind, wechselhafte Temperaturen. Eifeltypisch eben. Doch genau das machte es zu einem echten Gradmesser für Mensch und Maschine.
Bereits am Freitag konnte Andre Reuter, Nachwuchstalent und Fahrer des AMC Gießen, ein Ausrufezeichen setzen. Auf einer abtrocknenden Strecke stellte er den BMW souverän auf Startplatz 2in seiner Klasse. Trotz der schwierigen Bedingungen zeigte er ein ausgeprägtes Gefühl für das Auto und das Limit der Strecke.
„Die Bedingungen waren alles andere als einfach – es hatte zuvor viel geregnet, die Strecke war stellenweise noch feucht. Aber das Auto lag super. Ich denke, da wäre sogar noch etwas mehr drin gewesen“, so Reuter nach dem Qualifying. Die Zuversicht im Team war groß – man war optimal auf das Wochenende vorbereitet.
Der Samstag sollte dann alles abverlangen – vor allem Entscheidungskraft und Rennerfahrung. Kaum ein Wetterbericht war sich einig, die Vorzeichen standen auf wechselhaft. Kurz vor dem Start sah die Strecke beinahe trocken aus. Viele Teams entschieden sich für Slicks – Teamchef Christian Reuter hingegen blieb ruhig, beobachtete aufmerksam die unterschiedlichen Wetter-Apps und entschied sich für Regenreifen.
Eine Entscheidung mit Weitblick: Bereits wenige Minuten nach Rennstart öffnete der Himmel seine Schleusen – ein plötzlicher Platzregen setzte ein und verwandelte den Kurs in eine Rutschbahn. Während viele Fahrzeuge mit falscher Reifenwahl strauchelten und in die Box kamen zum Wechseln, konnte Andre Reuter das volle Potenzial seines perfekt abgestimmten BMW E30 abrufen und die Führung in der Klasse übernehmen.
„Das war ein absolutes Wahnsinnsrennen! Das Auto war im Regen ein Traum zu fahren – wir hatten genau das richtige Setup“, strahlte Reuter später auf dem Siegerpodest. Der Klassensieg war der verdiente Lohn, während der Gesamtsieg an den ehemaligen DTM-Piloten Altfrid Heger im Audi V8 ging.
Am Sonntag schien das Wetter dann deutlich stabiler: Trocken, stellenweise sonnig – ideale Bedingungen für das zweite Rennen. Doch schon kurz nach dem Start kam es zu einem kritischen Moment: Bei einem missglückten Bremsmanöver eines Fahrzeugs aus einer höheren Klasse wurde Reuter in einer Kurve leicht touchiert – das Fahrzeug drehte sich und landete im Auslauf.
Glück im Unglück: Der BMW blieb weitestgehend unbeschädigt – abgesehen von einem Blechschaden am Heck– und Reuter konnte das Rennen sofort wieder aufnehmen. Mit kühlem Kopf, konstanter Pace und starker Rennübersicht kämpfte er sich zurück, baute den Abstand zu seinen Klassenkontrahenten weiter aus und holte sich am Ende erneut den Klassensieg.
„Der Kontakt war ärgerlich und hätte schlimmer ausgehen können. Zum Glück konnte ich direkt weiterfahren und meinen Vorsprung nutzen. Der Schaden ist überschaubar – das machen wir zu Hause wieder flott“, zeigte sich Reuter nach dem Rennen erleichtert.
Auch der zweite Gesamtsieg des Wochenendes ging an Altfrid Heger, diesmal gefolgt von Kris Nissen im BMW M3. Für das Team Reuter Motorsport war es dennoch ein Wochenende nach Maß: Zwei Klassensiege, eine perfekte Punkteausbeute und ein weiterer Schritt in Richtung Meisterschaftstitel in der Klasse.
Mit freundlichen Grüßen
Christian Reuter